Folgeerkrankungen vorbeugen

Folgeerkrankungen vorbeugen

Lebensgewohnheiten und gesunde Ernährung als Dreamteam

Lebergesund essen: das Entgiftungsorgan stärken und entlasten

Übergewicht, falsche Ernährungsgewohnheiten und die Einnahme von Medikamenten belasten die Leber. Bereits im Kindesalter wiegen viele Hämophile zu viel und lagern Fett in den Leberzellen ein (Fettleber). Dies fördert die Entstehung weiterer Erkrankungen wie Nierenschwäche, Osteoporose und Diabetes mellitus Typ 2.

Das liebt die Leber

  • Einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, insbesondere Omega-3-Fettsäuren: Einfach ungesättigte Fettsäuren sind in Oliven- und Rapsöl, Avocado und Nüssen enthalten. Das entzündungshemmende Omega 3 kommt in Kaltwasserfisch wie Hering, Thunfisch, Lachs oder Makrele sowie in Walnuss-, Raps- und Leinöl vor. Auch Chiasamen sind eine gute Omega-3-Quelle, ebenso wie die heimischen Leinsamen.
  • Salate wie Rucola, Feldsalat, Radicchio, Chicorée und Endivie enthalten Bitterstoffe, die die Leberaktivität anregen.
  • Kräuter, z. B. Thymian und Rosmarin, sind gut für die Leber.
  • Gewürze, insbesondere Kurkuma und Ingwer, wirken entzündungshemmend. Probiere doch mal die leckeren Kurkuma-Pfannkuchen.
  • Auch Vollkornprodukte (Ballaststoffe) sind leberfreundlich.

Das schmeckt der Leber nicht:

  • Alkohol, Nikotin, Medikamente,
  • zu viel Zucker, Fruchtzucker (Fruktose),
  • gesättigte Fettsäuren,
  • Fertigprodukte mit künstlichen Aromen, Farb- und Konservierungsstoffen (E-Nummern).

Zu viel, zu fett, zu süß: Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2

Bewegungsmangel in Kombination mit ungesunder Ernährung ist der Risikofaktor Nummer 1 für Übergewicht und Diabetes mellitus Typ 2. Die Gleichung ist einfach: Wer mehr Kalorien aufnimmt, als er verbraucht, hat einen Kalorienüberschuss. Nicht verbrauchte Energie lagert sich als Fettdepot an Bauch, Hüften und anderen Körperregionen an. Auch der Stoffwechsel läuft bei Übergewichtigen unrund: Botenstoffe aus dem Fettgewebe vermindern die Insulinwirkung, und die Blutzuckerwerte steigen. Das Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, nimmt zu.

Zu viel Gewicht belastet auch die Gelenke enorm. Von Übergewicht spricht man, wenn der Body-Mass-Index (BMI) mindestens 25 beträgt.

Sitzt das Fettpolster vorwiegend im Bauchraum und vergrößert den Taillenumfang, werden besonders ungünstige Stoffwechseleffekte ausgelöst. Das Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang (Waist-to-Hip-Ratio) sollte bei Männern nicht größer sein als 0,9 und bei Frauen nicht über 0,8 liegen. Zur Berechnung teilst Du einfach Deinen Bauchumfang durch Deinen Hüftumfang.

Achtung: Mehr Gewicht kann für Hämophile bedeuten, dass sie mehr Gerinnungsmedikamente spritzen müssen, denn diese werden u. a. nach Körpergewicht dosiert.

Paar isst Burger

Osteoporose vorbeugen: starke Knochen mit Kalzium und Vitamin D

Studien zeigen, dass Menschen mit Hämophilie häufiger an Osteoporose erkranken als Nicht-Hämophile. Bei dieser Erkrankung, die im Volksmund auch Knochenschwund genannt wird, nehmen Dichte und Festigkeit der Knochen allmählich ab. Dadurch steigt die Gefahr von Knochenbrüchen.

Neben regelmäßiger Bewegung sorgt auch eine bewusste Ernährung für starke Knochen. Vor allem Kalzium und Vitamin D unterstützen Dich dabei. Kalzium ist der wichtigste Baustoff für Knochen: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, täglich 1 Gramm Kalzium zu sich zu nehmen.

Gesunde Kalziumlieferanten sind:

  • Milch und Milchprodukte (Käse, Quark und Joghurt),
  • Mandeln,
  • Brokkoli – kennst Du schon das schmackhafte Kartoffel-Brokkoli-Gratin mit Mandelblättchen?,
  • Tofu,
  • Mineralwasser.

Damit Kalzium in den Knochen eingebaut wird, ist Vitamin D notwendig. Um dieses Vitamin zu bilden, braucht unser Körper Sonne bzw. UV-B-Strahlung. Auch einige Lebensmittel liefern Vitamin D, z. B. Makrele, Lachs, Ei, Milch und Leber.

Tipp:

Eine halbe Stunde Sonnenschein am Tag reicht aus, um unseren Körper mit Vitamin D zu versorgen, auch bei bewölktem Himmel. Halte bei einem kleinen Spaziergang Dein Gesicht, Hände und Unterarme in die Sonne.

Kinder mit Zuckerwatte

Aktiv leben und herzgesund schlemmen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen

Bei Hämophilie ist die Blutgerinnung beeinträchtigt. Doch dies schützt nicht – wie lange Zeit vermutet – vor verstopften oder verhärteten Arterien und damit einhergehenden Herzerkrankungen. Vor allem Übergewicht, Diabetes mellitus, erhöhte Blutfette sowie Bluthochdruck gelten als gefäßschädigend. Treten diese Faktoren in Kombination auf, multipliziert sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Mit regelmäßiger Bewegung und einer bewussten Ernährung schlägt Dein Herz langfristig im Takt. Normalgewicht und ausreichend Entspannung entlasten das Herz ebenfalls.

Herzgesund sind:

  • Gemüse und Obst,
  • fettarme Milchprodukte,
  • Fisch,
  • Olivenöl,
  • Knoblauch,
  • viele Kräuter, dafür wenig Salz zum Würzen zu nehmen.

Das belastet das Herz:

  • Fleisch und Wurst, besonders fette und geräucherte Sorten,
  • Alkohol,
  • Nikotin.

Tipp: Herzgesund schlemmen mit unserem mediterranen Nizza-Salat.