Allgemeine Tipps

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Essen hält Leib und Seele zusammen

Wer würde sein Auto freiwillig mit einer ungeeigneten oder minderwertigen Sorte Treibstoff betanken? Jeder weiß, dass mit hochwertigem Treibstoff der Motor runder läuft und gleichzeitig das Risiko von Verschleißerscheinungen oder Ablagerungen im gesamten Motorblock minimiert wird. Das Gleiche gilt auch für uns Menschen: „Man ist, was man isst.“ Ernährung macht bzw. hält fit.

Grundsätzlich darfst Du als Hämophilie-Patient alles essen. Anders als z. B. ein Diabetiker musst Du keine spezielle Diät einhalten. Doch das, was Du täglich zu Dir nimmst, kann großen Einfluss auf Deine Gesundheit haben.

Eine gute erste Orientierung für gesunde Ernährung geben die zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE):

  1. Lebensmittelvielfalt genießen
  2. Gemüse und Obst – nimm 5 am Tag
  3.  Vollkorn wählen
  4. Mit tierischen Lebensmitteln die Auswahl ergänzen
  5. Gesundheitsfördernde Fette nutzen
  6. Zucker und Salz einsparen
  7. Am besten Wasser trinken
  8. Schonend zubereiten
  9. Achtsam essen und genießen
  10. Auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben

Quelle: https://www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge/

Im Folgenden findest Du ein paar spezielle Tipps.

Starkes Trio für mehr Power und Konzentration: Eisen, Folsäure und Vitamin B12

Mikroblutungen, also kleine und unbemerkt ablaufende Blutungsgeschehen, sind typisch bei Hämophilie. Durch den Blutverlust gehen dem Körper Eisen, Folsäure und Vitamin B12 verloren. Der Nährstoffmangel kann dazu führen, dass Du Dich müde, erschöpft und unkonzentriert fühlst. Mit einer nährstoffreichen Ernährung wirkst Du dem entgegen und stärkst gleichzeitig Dein Immunsystem.

Kleine Lebensmittelauswahl

Eisen Folsäure Vitamin B12
Fleisch Grüne Gemüsesorten (z.B. Spinat, Grünkohl, Brokkoli) Eier
Thunfisch Salat (z.B. Feldsalat, Endivie) Fisch
Linsen Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Kichererbsen Vollmilch
Vollkorngetreide, Haferflocken, Hirse Erdnüsse Rindfleisch
Rote Bete
Feldsalat
Pfifferlinge

Mehrere Eisen im Feuer

Sowohl tierische als auch pflanzliche Lebensmittel enthalten Eisen. Fleisch liefert dabei zweiwertiges Eisen mit hoher Bioverfügbarkeit – der Körper kann es besonders gut aufnehmen. Das Eisen in pflanzlichen Lebensmitteln ist dreiwertig und muss vom Körper in zweiwertiges Eisen umgewandelt werden. Ohne viel Aufwand kannst Du dafür sorgen, dass das Eisen aus der Nahrung besser verwertet wird:

  • Trink zu jeder Mahlzeit ein Glas Orangensaft oder iss zum Nachtisch etwas Obst – Vitamin C fördert die Eisenaufnahme.
  • Einige Lebensmittel hemmen die Eisenaufnahme. Dazu gehören Kaffee, schwarzer und grüner Tee, Milchgetränke, Kakao, Cola und Rotwein. Halte einfach einen kleinen zeitlichen Abstand ein und trinke diese Getränke eine Stunde vor oder nach einer eisenhaltigen Mahlzeit.

Smart kombiniert: Eisen + Folsäure

Nicht nur Eisen ist wesentlich an der Bildung roter Blutkörperchen beteiligt. Auch Folsäure spielt eine wichtige Rolle. Wenn Du zusätzlich Lebensmittel mit einem hohen Folsäureanteil zu Dir nimmst, unterstützt Du dadurch aktiv Deine Blutbildung. Folsäure steckt in Fleisch, grünem Gemüse und Salaten, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten.

Ein tolles Rezept, das sowohl Eisen als auch Folsäure enthält, ist das T-Bone Steak mit BBQ-Chutney.

So läuft es wie geschmiert: Gelenke schützen

Menschen mit Hämophilie haben ein höheres Risiko, an Arthrose zu erkranken, als Nicht-Hämophile. Der Grund sind Einblutungen in Knie-, Schulter- oder Fußgelenke. Häufige Gelenkentzündungen begünstigen den Verschleiß der Gelenke. Nach und nach werden die schützenden Gelenkknorpel immer dünner. In der Folge reiben die Knochen schmerzhaft aneinander.

Eine nährstoffreiche Ernährung trägt zum Knorpelerhalt bei. Über das Blut gelangen Nährstoffe in die Gelenkflüssigkeit, die den Knorpel versorgt. Zudem sollen bestimmte Lebensmittel entzündungshemmend wirken.

Vor allem Omega-3-Fettsäuren wird dieser antientzündliche Effekt nachgesagt. Sie kommen reichlich vor in:

  • fettem Seefisch (z. B. Lachs, Makrele und Hering) – probiere doch mal unsere Avocado-Lachs-Tagliatelle,
  • pflanzlichen Ölen (insbesondere Lein-, Walnuss- und Rapsöl).

Entzündungshemmend sollen außerdem wirken:

  • sekundäre Pflanzenstoffe aus Gemüse, Obst, Beeren und Nüssen – ein leckeres Rezept mit Bananen und Nüssen ist das Hafer-Frischkorn-Müsli,
  • Gewürze wie Kurkuma, Ingwer, Chili und Zimt

Gegenspieler kaltstellen

Einige Lebensmittel befeuern Entzündungen und sollten bei Beschwerden möglichst selten auf dem Speiseplan stehen. Dazu gehören:

  • Schweinefleisch
  • Süßigkeiten
  • Lebensmittel aus Weizenmehl